Praxis kennenlernen

Ein Fernlehrgang zum Tierheilpraktiker konzentriert sich vorrangig auf die Theorie und vermittelt diese anhand von Skripten und E-Learning-Methoden. Angehende Tierheilpraktiker/innen erlangen auf diese Art und Weise ein fundiertes Wissen und gewinnen mitunter nach dem internen Abschluss bei dem betreffenden Institut selbst den Eindruck, sie seien nun bestens gerüstet. Dem ist aber nicht so, denn die Theorie bildet bestenfalls das Fundament. Gute Tierheilpraktiker/innen brauchen zudem praktische Kenntnisse und Kompetenzen. Es ist daher wichtig, sich während des Tierheilpraktiker-Fernstudiums oder spätestens danach um die Praxis zu kümmern.

Bevor man als Tierheilpraktiker/in tätig wird, sollte man praktische Erfahrungen sammeln. Dies ist absolut nachvollziehbar und liegt mehr oder weniger in der Natur der Sache, schließlich sollte man wissen, was man tut, wenn man Tiere behandelt und/oder Tierhalter/innen berät.

Eine praktische oder zumindest duale Ausbildung zum Tierheilpraktiker gibt es allerdings nicht, weshalb hier Eigeninitiative und viel Engagement gefordert sind. Nur wer aktiv wird und sich selbst darum kümmert, verhindert, dass er ein reiner Theoretiker wird. All diejenigen, die eine Laufbahn als Tierheilpraktiker/in anstreben, sollten sich dessen bewusst sein und um die Praxis kümmern.

Welche praktischen Kompetenzen sind für Tierheilpraktiker/innen besonders wichtig?

Tierheilpraktiker/innen benötigen gewisse praktische Kenntnisse und Kompetenzen, um dem Beruf in angemessenem Maße nachgehen zu können. Dabei geht es vor allem um den Umgang mit den tierischen Patienten. Man muss an die eigene Sicherheit denken und zugleich die Handgriffe verinnerlichen. Dabei geht es gleichermaßen um Untersuchungen und Behandlungen. Diese kann man nur bedingt aus Büchern lernen.

Mithilfe der Theorie kann man eine Basis schaffen, doch erst durch Übungen kann man lernen, die Praxis zu beherrschen. Diesbezüglich darf man sich im beruflichen Alltag keine Unsicherheiten erlauben und sollte daher unbedingt während und nach der Tierheilpraktiker-Ausbildung die Praxis kennenlernen.

Wer als Tierheilpraktiker/in tätig werden möchte oder ist, muss außerdem bedenken, dass die Kommunikation mit den Patientenbesitzern enorm wichtig ist. Ein angemessenes Auftreten ist ebenso wichtig wie eine verständliche und eindeutige Beratung. Ein optimaler Behandlungserfolg lässt sich schließlich nur erzielen, wenn der Halter den Anweisungen des Behandlers Folge leistet.

Weiterhin ist es wichtig, dass sich Tierheilpraktiker/innen ihrer Grenzen bewusst sind. Durch praktische Übungen können sie diese ausloten und zudem erfahren, wann es angezeigt ist, an einen Tierarzt zu überweisen.

Wie kann man als Tierheilpraktiker/in praktische Erfahrungen sammeln?

Tierheilpraktiker/innen und all diejenigen, die dies werden wollen, sollten um die hohe Relevanz der Praxis wissen und sich zu gegebener Zeit darum kümmern, praktische Erfahrungen sammeln zu können. Dabei stellt sich allerdings die Frage, wie dies gelingen kann. Grundsätzlich gibt es hier verschiedene Optionen, die sich auch miteinander kombinieren lassen. Im Allgemeinen bestehen die folgenden Möglichkeiten, um in die Praxis als Tierheilpraktiker/in einzutauchen:

  • Seminare an der Tierheilpraktikerschule
  • Praktika in Tierarztpraxen
  • Hospitationen bei Tierheilpraktikern
  • Workshops in Hundeschulen
  • Ehrenamt im Tierschutz

Außerdem darf man nicht vergessen, dass die eigenen Haustiere bestens für Übungen geeignet sind. So kann man beispielsweise bestimmte Untersuchungen oder Behandlungstechniken, die man in Kursen oder Workshops erlernt hat, am eigenen Hund beziehungsweise an der eigenen Katze durchführen. Auf diese Art und Weise stehen stets Probanden zur Verfügung. Zudem ist man als Tierhalter natürlich erfahren im Umgang mit tierischen Patienten.

Sie fanden diesen Beitrag hilfreich?
4.7/512 ratings